Allgäuer Zeitung Kaufbeuren, Samstag, 19. Juni 2004, Kultur am Ort
Prall wie das Leben
Aktuelles von Anja Maria Lang und Menni Bachauer
In der Galerie Webams ist dieser Tage eine interessante Doppelausstellung zu besichtigen, Im Mittelpunkt stehen Bilder der Malerin Anja Maria Lang sowie aktuelle Plastiken von Menni Bachauer, Die Kombination von Bildern und Plastiken ist insofern interessant, als mit Bachauer ein Künstler ausstellt, der in der Gegend bereits gut bekannt ist, mit Anja Maria Lang jedoch eine Malerin, deren Bilder im Allgäu zum ersten Mal zu sehen sind. Anja Maria Lang kommt aus der Nähe von Karlsruhe und ist über Seitenwege zur Malerei gelangt. Dennoch ist sie alles andere als eine Hobby- oder Freizeitmalerin - das wird spätestens dann deutlich, wenn man ihre Bilder sieht. Den Werken fehlt jede falsche Aufgeladenheit mit vorgeblichen Inhalten, nichts kommt bedeutungsschwerer daher, als es gemeint ist. Keine akademische Verbildung also, wenn es denn so etwas gibt, dafür aber jede Menge gute Ideen und eine gehörige Portion Begabung. Gleich auf den ersten Blick, beim Eintreten in die Galerie, fällt sofort die kraftvolle Frische in Anja Maria Langs B11dern auf, ihr unkonventioneller Stil, der aber nicht erzwungen wirkt, sondern den Bildern als ureigener Ausdruck innewohnt. Ihre Konzeption drängt sich dem Betrachternicht auf, ist aber, mindestens auf den zweiten Blick, als deutlich gestaltete Basis vorhanden.
Manche dieser Arbeiten wirken zuweilen wie Vexierbilder, deren Botschaft in den einfachen Bildelementen versteckt ist. Andere erinnern an stilisierte Bildgeschichten oder Comicstrips, Zuweilen wird ein zentrales Bildmotiv von weiteren, quasi kommentierenden Bildern eingerahmt Allen Bildern zu eigen ist der forsche, kraftvolle Strich, der eine gewisse positive Energie ausstrahlt Nichts ist mehr zu spüren von einem wie auch immer gearteten skrupulösen Schaffensprozess, statt dessen springt pralle Lebendigkeit aus dieser MalereI,
Als Ergänzung dazu finden sich in der Ausstellung 15 aktuelle Arbeiten Menni Bachauers. Die bis in winzige Details hinein sorgfältig gearbeiteten Plastiken sind zwischen 20 und 40 Zentimeter groß und überzeugen auf der einen Seite durch ihre haptische Wirkung und absolute handwerkliche Präzision. Zum anderen besitzen diese seltsamen Menschengestalten eine ganz eigentümliche und einprägsame Wirkung. Da ist zum Beispiel der "Gehörnte", ein Mischwesen zwischen Mensch, Tier und Teufel, das irgendwie blicklos und scheinbar unbeteiligt ins Nichts starrt - ist das tierischer Stumpfsinn, diabolische. Lethargie oder einfach nur der "thumbe Thor", der aus diesem Gesicht spricht? Auch die Figur des "Büßers" zeigt, wie exakt Menni Bachauer seine Arbeiten anlegt, wie er, ohne nur im abbildenden Naturalismus zu verharren, genau den Ausdruck trifft, der mehr als eine abgebildete Pose ist: eine eingefrorene Emotion.
Andre Krellmann
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