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Allgäuer Zeitung Kaufbeuren, April 2001

Afrika trifft auf Europa
Zur farbsatten Malerei von Mamadou Diakhaté

An den Schnittstellen von Kulturen entsteht nicht selten die interessanteste, spannendste Kunst. Die unterschiedliche Herkunft im Historischen und Ästhetischen kann zu positiver Einflussnahme im Werkprozess führen. Dem Betrachter solcher Kunst eröffnet sich mitunter die Möglichkeit, anhand der Spannung, der Gegensätze einen neuen Blick auch für das eigentlich Gewohnte zu entwickeln, weil es sich in der Transformation zu etwas Neuem entwickelt.
Genau das ist zweifellos das wichtigste Ergebnis bei einer Ausstellung in der Galerie Webams. Zu sehen sind eine ganze Reihe von Bildern des afrikanisch-europäischen Malers Mamadou Diakhate. Der Künstler ist 1938 im Senegal geboren, Ende der fünfziger Jahre kam er zum Studieren nach Paris und pendelte in den folgenden Jahren immer wieder zwischen Afrika und Europa hin und her. 1968 siedelte er dauerhaft in die Schweiz über, seit den Siebzigerjahren wohnt er in Deutschland. Immer noch verbringt der Künstler vier Monate jedes Jahr im Senegal, die Liste seiner Ausstellungen hat eine beachtliche Länge.

Voller Geheimnisse

Die in Webams gezeigten Exponate lassen sich grob in vier Gruppen aufteilen. Diakhate arbeitet ohne Pinsel,erträgt die Farbe mit den Fingern auf. Bei einigen Bildern experimentiert er mit Farbverläufen und Wellungen, die in einem bestimmten Stadium durch eine Oberflächenversiegelung gestoppt, quasi in der Bewegung eingefroren sind. Eine zweite Serie mit monochromen Bildern wird dominiert vom eindrucksvollen "Les mysteres des alignements". Das Bild, dessen Farbe vom Tiefblau am Rand zum weißlichen Hellblau im Zentrum changiert, eröffnet dem Betracher erst beim Herankommen eine durch den Farbauftrag strukturierte, Gegenständliches abbildende Oberfläche. Immer wieder finden sich solche Lichtzentren in den monochromen Bildern Diakhates. Am augenfälligsten ist eine Reihe von Bildern mit Gestalten, die ein wenig an Figurinen erinnern. Die Köpfe sind nicht mehr als schwarze Punkte, die Gewänder in knallbunten Farben gehalten. Die Figuren tragen keine individuellen Merkmale, sind nur durch ihre verschiedenfarbige Kleidung zu unterscheiden. Wenn sich Diakhate so den Blick des Europäers auf die Bewohner Afrikas vorstellt, liegt er wohl nicht gänzlich falsch.
Etwas fraglich gerät eine kleinere Auswahl mit gegenständlichen Bildern, unter anderem einer üppig-bunten Dorfansicht. Interessant ist hier, wie sich abendländische und afrikanische Stilistik miteinander verbinden. Der Betrachter mag den Versuch unternehmen, den unverkrampften Umgang des Afrikaners mit europäischen Stilelementen nachzuvollziehen.

A. Krellmann

 

 

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