Allgäuer Zeitung Kaufbeuren, Oktober 2000
Weite Landschaft Fotografie
Karl-Josef Hildenbrand, Klaus Heim und Rudi Ott in der Galerie Webams
"3 Pressefotografen, 3 Themen" lautet das Motto einer Ausstellung, die derzeit in der Galerie Webams zu sehen ist. Einer der drei Künstler, Karl-Josef Hildenbrand aus Kaufbeuren, ist den Lesern der Allgäuer Zeitung bestens bekannt, weil er das Erscheinungsbild der Zeitung seit vielen Jahren mit seinen Bildern prägt. Auch Klaus Heim aus Obergünzbug arbeitet regelmäßig für die AZ. Der Nürnberger Rudi Ort ist für Zeitschriften wie "EItern", "Pop-Rocky" oder "Popcorn" tätig.
Rudi Orts Bilderserie von schwangeren Frauenkörpern wirkt beim Betreten der Galerie zunächst am auffälligsten, trägt doch seine Präsentation Züge einer Installation. Zugleich sind seine Bilder am weitesten von einer rein fotografischen Abbildung entfernt.
Ott arbeitet mit Polaroids, die er auf gekrümmte Eisenplatten aufklebt. Die Wirkung des schwangeren Leibs wird dadurch aber nicht verstärkt, dafür sind die Fotos im Verhältnis zu ihrem Träger zu klein. Die Bilder wirken unwirklich, durch die Nachbearbeitung mit Gold- und Silberfarbe scheinen die Materialien ineinander zu fließen. Das Foto wird zum Objekt verfremdet, die fotografische Aussage tritt in den Hintergrund.
Auch Klaus Heims "Menschenbilder" sind vom reinen Portrait weit entfernt. Deutlich steht die Interpretation, steht der Blick des Fotografen im Vordergrund. In einer Serie mit technisch verfremdeten Buntfotos sieht man den Strahl einer Taschenlampe über das Bild huschen, und der Blick des Betrachters schließt sich dem an. In einem anderen Bild scheint die Bewegung eines aus dem Wasser steigenden Sportlers eingefroren, dann wieder blickt man in das Gesicht einer Alten mit weit aufgerissenem Mund, dessen Zahnlücken magisch den Blick des Betrachers auf sich lenken.
Blick gegen Blick
Immer wieder sind es solche Blickfänger, so auch im Bild einer sehr alten, schönen, abgearbeiteten Frauenhand, die mit einem kostbaren Ring, offensichtlich einem Familienerbstück, geschmückt ist. Ein riesiges Frauenauge blickt dem Besucher aus einem weiteren Bild entgegen. Kann man diesem Blick standhalten oder sieht man zur Seite?
Karl-Josef Hildenbrands schwarz-weiße Landschaften leben vom subtilen Blick, von der unaufdringlichen Komposition. Ein abtauender Wiesenhang spiegelt sich in der gekrümmten Uferlinie eines schwarzen Sees.Die unklare Trennungslinie zwischen Bild und Spiegelbild verwischt gleichsam Wirkliches und Unwirkliches.
Auf einem Märchenbild sieht man ein weißes Pferd, das wie eine Lichtgestalt aus der dunklen, im Abenddämmer verschwindenden Herde hervorsticht. Hildenbrand spiel mit extremen Lichtverhältnissen, geradezu irrealen Gegensätzen. Das Bild des "Tubaspaziergängers", der über eine im prallen Sonnenlicht liegende Sommerwiese geht, wird bedrohlich vom dahinter liegenden Schwarz eines Waldsaums überschattet.
André Krellmann
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Drei Blicke durch die Kamera von Klaus Heim, Karl-Josef Hildenbrand und Rudi Ott (von links).