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Allgäuer Zeitung Kaufbeuren vom 12. April 2003

Ehrlich korpulent
Menni und Uli Bachauer stellen in der Galerie Webams aus

Schöne Körper, gut sichtbare Muskeln oder wohl geformte Büsten und Hüften vergibt die Natur bekanntlich vorzugsweise an junge Menschen. Die dürfen sich eine Weile freuen, bis viele von ihnen - nicht alle! - dann eines Tages eine ganz andere Figur samt einer stattlichen Sammlung an Fettzellen aufweisen, was meist als unschön empfunden wird. Das Korpulente aber findet Menni Bachauer ehrlicher, wie er sagt, es entspricht dem Menschen eher. Und so haben viele seiner neuen Skulpturen, die derzeit in der Galerie Webams zu sehen sind, eine Neigung zur Korpulenz.
"Obwohl frühere Arbeiten schon viel dicker gewesen sind", sagt Menni Bachauer mit einem Augenzwinkern.
Dieses Augenzwinkern gilt dabei offenbar nicht nur den Körpermaßen. Der "Hirschling" beispielsweise, halb Mensch, halb Hirsch, nimmt Anleihen beim Keltentum, das hier im Allgäu bei so manchem noch (zumindest im Hirn) präsent ist. Viel mehr sollte es aber nicht sein, betont Menni Bachauer schmunzelnd. Aktuelle Formen des Perchtenturns, das Kirchenbesucher einst in Irsee störte, sind nicht das Seine. Auch die Ahnenreihe - Oberkörper auf Säulen am Fenster - mit schönen Namen wie "Toupet Trude", "Dichter Bernd"oder "Le petit Otto" entsprechen nicht streng den Vorfahren des Künstlers. Manche Ahnen sind fiktiv, manche haben Vorbilder in der Realität, mache verlassen Webams und zieren das Heim eines Käufers, andere entstehen neu, was bei Ahnen ansonsten ungewöhnlich ist.
Seit den Achtzigerjahren betreibt Menni seine Galerie in Webams, doch erst zum zweiten Mal stellt er mit seinem Bruder Uli aus. Dieser bedient sich eines ganz anderem Ausdrucks, er nutzt nicht grobe Tonerde, die modelliert werden kann, sondern malt. Bei der aktuellen Ausstellung sind zum großen Teil Aquarelle von Uli Bachauer zu sehen. Hier stehen orientalische Straßenmotive, offenbar gewonnen auf Reisen"im Mittelpunkt. Den Bildern haftet etwas Mittägliches, Gleißendes an, oder sie zeigen Orte, die Schutz vor dem trotzdem präsenten Gleißenden bieten. Dadurch wirken viele der Aquarelle authentisch, anziehend. Recht schön übrigens: Eine Darstellung des Sayid-Hussein-Mausoleums in Kairo. Weitere Arbeiten haben ihren Ursprung in Italien. "Portofino" zeigt gegenständlich den Hafen und seine Häuser, doch dazu gibt es eigenwillige Silhouetten der Gebäude, ein Thema, das in mehreren Bildern von Uli Bachauer auftaucht. Zwei Arbeiten in Öl sind ebenfalls bei der Ausstellung zu sehen, darunter die "Allee in Arles", die im Gegensatz zu den Aquarellen herbstlich wirkt.
Markus Bär


Kairo und der augenzwinkernd keltische "Hirschling": Uli (links) und Menni Bachauer stellen in Webams aus. Fotos: Wild

 

 

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