Stefan Dosch  

 

 

 

 

Kritik zur Ausstellung von Agnes Keil & Peter Heel
erschienen am 10.04.02 in der Allgäuer Zeitung

Ziemlich Feuer im Holz
Agnes Keil und Peter Heel in der Galerie Webams

Vergesst Rolf Benz, de Sede, Marktex und wie die ausgefallenen Möbelschmieden alle heißen. Wer richtig Eindruck schinden will mit einem Hausratsstück, der sollte den „Feuerschrank“ von Agnes Keil und Peter Heel ins Auge fassen. Die Schranktüren verkohlt, an allen Ecken emporzüngelnde Flammen, zackig-lodernd aus hölzernen Brettern getrieben. Wo dieses Möbel auch stehen mag, es wird jeglichen Ort befeuern. Mancherlei von diesem Gemeinschaftsopus des Memminger Künstlerpaares Keil und Heel findet sich 
auch in den Einzelarbeiten wieder, mit denen überwiegend die Ausstellung der beiden in der Galerie Webams bestückt ist. Auf die Skurrilität der Erfindung stößt man in den weiteren Schränken Peter Heels, ob diese nun auf Rädern, Krücken oder Feuerwehrschläuchen stehen. Wohingegen das Kraftvoll-Ungebärdige der „Feuerschrank“ – Flammen in vielen Arbeiten von Agnes Keil ein wesentliches Merkmal bildet.
Das gilt zuvörderst für die Holzskulpturen, denen ein grober Zuschnitt und die Reduzierung auf kubische Formen einerseits elementare Spannung verleihen, die jedoch gebrochen Wird durch eine der Figuration stets innewohnende Verletzlichkeit. Bei aller Unbehauenheit eignet dabei diesen Arbeiten ein ausgeprägtes Formbewusstsein, das sich in Webams wohl am schönsten ausdrückt in der hölzernen Figur „Sommer“ – einer Frühmorgenandacht des Körpers, die das Strecken der Glieder und die Hinwendung des Kopfes zur Sonne präzise festhält.

Agnes Keil arbeitet nicht nur in Holz; fast scheint es, als ob alles, was ihr in die Hände gerät, einem unbedingten Willen zum Ausdruck verfällt. Ob das kirschgroße Tonkügelchen sind, die zu Gesichtern gefosmt und zu „Familiengebilden“ zusammengefügt sind. Oder es sich um flächige, aus Metall geschnittene und formal wiederum sehr 
zurückgenommene Figuren handelt, in denen gleichwohl auf subtile Weise perspektivische Verkürzung zum Einsatz kommt. Auch die Radierungen, die Frauen, Männer, Paare zeigen, überzeugen durch ihren mit sparsamen Mitteln erzeugten, doch kräftig hervortretenden Ausdruck.
Dagegen stehen die Stücke von Peter Heel, die sich zwischen zweckgebundenem Möbel und anspruchsfreiem Objekt nicht so recht entscheiden mögen, konzeptionell doch auf eher wackligen Füßen.                                                   
   
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